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DES GB 2011 Finanzbericht deutsch

Damit hat die deutsche Wirtschaft die Erholung des Vorjahres auf breiter Basis 2011 fortgesetzt. Im Jahresverlauf haben sich die Auf- triebskräfte vom Export und den Ausrüstungsinvestitionen zum privaten Konsum verlagert. Zudem waren die Bauinvestitionen (ins- besondere im Wirtschafts- und Wohnungsbau) erfreulich stark. Die Budgetsituation des Staates war 2011 aufgrund sehr niedriger Zinsen und höherer Steuereinnahmen besser als erwartet. Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich 2011 infolge der guten Konjunktur­ entwicklung weiter belebt und im November mit 41,582 Mio. ­Beschäftigten einen neuen Rekordstand erreicht. Im Jahresdurch- schnitt waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 2,976 Mio. Personen­arbeitslos gemeldet. Das waren 263.000 bzw. 8 % weniger als im Vorjahr. Im Jahresdurchschnitt sank die Arbeitslosenquote von 7,7 % auf 7,1 %. Nach dem international vergleichbaren sogenannten ILO-Konzept (International Labour Organisation) sank die Erwerbs- losenquote in Deutschland von Dezember 2010 bis Dezember 2011 um 1,1 Prozentpunkte auf 5,5 %. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank sind die Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer 2011 mit einem Anstieg von 3,4 % so stark gestiegen wie zuletzt 1993. In einem Umfeld mit hoher Beschäftigung und niedrigen Zinsen stieg die Konsumneigung der Verbraucher weiter an. Die Sparquote sank 2011 auf 10,9 % des verfügbaren Einkom- mens (2010: 11,3 %). Die privaten Konsumausgaben, die mehr als die Hälfte des BIP ausmachen, erhöhten sich 2011 nominal um 3,6 % (real: +1,5 %). Insbesondere die Ausgaben für Verkehr und Nachrich- tenübermittlung stiegen mit einem Plus von 7,8 % kräftig an. Hier dürften sich u. a. die im Jahresvergleich deutlich erholten Pkw-Käufe niedergeschlagen haben. Gemessen am Verbraucherpreisindex hat sich die Lebenshaltung in Deutschland um 2,3 % verteuert. Die Inflationsrate ist damit gegen- über den Vorjahren (2010: +1,1 %, 2009: +0,4 %) weiter gestiegen. Dabei verzeichnete die Preissteigerung durchgängig in jedem Monat eine Zwei vor dem Komma und lag somit leicht über der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 % p. a. Der wesentliche Treiber der höherenTeuerungsrate war Energie. Heizöl und ­Kraftstoffe verteuerten sich 2011 um 13,9 %, Haushaltsenergie (u. a. Strom und Gas) um 9,5 %. Ohne diese Effekte aus höheren Energiekosten betrug die Inflationsrate lediglich 1,3 %. Nahrungsmittel waren mit einem Preisanstieg von 2,8 % ebenfalls ein Treiber der Inflation. Dagegen stiegen die Preise für Bekleidung und Schuhe (+1,8 %), Wohnungs- mieten (+1,2 %) und Körperpflege (+0,5 %) nur moderat. Die Tendenz fallender Preise für die Nachrichten­übermittlung (-2,7 %) setzte sich 2011 fort. Die konjunkturelle Entwicklung innerhalb Europas verlief 2011 sehr heterogen. Einerseits glitten stark von der Staatsschuldenkrise betrof- fene Länder in die Rezession ab. Andererseits waren – neben einigen kleineren Mitgliedsländern – die großen Volkswirtschaften Frankreich und vor allem Deutschland die Stützen der Wirtschaftsentwicklung in Europa. Im Jahresverlauf hat sich die Konjunktur spürbar einge- trübt. Im Schlussquartal ist die Wirtschaftsleistung geschrumpft (EU und Euroraum jeweils -0,3 %). Gegenüber dem Vorjahr zeigte das Wirtschaftswachstum 2011 mit Anstiegen von 1,5 % in der EU und von 1,4 % im Euroraum dank des noch guten Jahresbeginns dennoch positive Raten, jeweils nur um 0,5 Prozentpunkte niedriger als 2010. Der Preisauftrieb hat sich in Europa beschleunigt: Die Inflationsrate stieg im Jahresdurchschnitt von 2,1 % auf 3,1 % für die EU und von 1,6 % auf 2,7 % im Euroraum. Infolge der Probleme in den Eurokrisen­ ländern stieg die saisonbereinigte Zahl der Erwerbslosen im Euro­ raum binnen eines Jahres um 751.000 auf 16,469 Mio. im Dezember 2011. Die Arbeitslosenquote (ILO-Konzept) erhöhte sich parallel von 10,0 % auf 10,4 %. Branchenwirtschaftliche Rahmen­ bedingungen Einzelhandel Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat der Einzelhandel in Deutschland 2011 den Umsatz um nominal 2,6 % gesteigert (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen). Real, d. h. bereinigt um Preisunter­ schiede, ist der Umsatz um 0,9 % gewachsen. Während der Lebens­ mittelhandel preisbereinigt um 0,2 % zulegen konnte, hat der Non- Food-Handel den Umsatz real um 1,6 % gesteigert. Nahezu alle Fachzweige und Vertriebsformen sind gewachsen, eine Ausnahme waren „Textilien, Bekleidung, Schuhe, Lederwaren“ (Umsatz real -0,3 %). Kräftige preisbereinigte Zuwächse wurden dagegen mit „Ein- richtungsgegenständen, Haushaltsgeräten, Baubedarf“ mit +2,6 % und im „Sonstigen Einzelhandel“ (z. B. Bücher, Schmuck) mit +3,2 % erzielt. Mit Blick auf die Vertriebsformen setzt sich der Trend zulasten des sog. „Sonstigen Einzelhandels mit Waren verschiedener Art“ (z. B. Waren- und Kaufhäuser) mit einem realen Umsatzminus von 0,5 % fort. Im Gegensatz dazu hat der „Internet- und Versandhandel“ den Umsatz 2011 real um 4,6 % gesteigert. Nach Einschätzung des Handelsverbands Deutschland (HDE) hat die Branche die Erholung des Vorjahres fortgesetzt und befindet sich damit auf einem soliden Wachstumskurs. Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt, höhere Einkommen, niedrige Zinsen sowie die ins­gesamt stärkere Konsumneigung haben den Einzelhandel 2011 begünstigt. Der Einzelhandel im engeren Sinne (ohne Kfz, Tankstel- len, Apotheken) hat mit rd. 400.000 Unternehmen und 2,9 Mio. ­Beschäftigten im Berichtsjahr den Umsatz um 2,4 % auf 414,4 Mrd. € (Vorjahr: 404,7 Mrd. € ) gesteigert und steht nach HDE-Angaben für 16,1 % des BIP bzw. 57,4 % der privaten Konsumausgaben. 8 DES Geschäftsbericht 2011 Konzernlagebericht  überblick über den geschäftsverlauf

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